Sachverhalt:
Wie in der Kreistagsitzung am 10.09.2018 beschlossen, verfolgte der
Landkreis Kaiserslautern das sogenannte Technologie-Upgrade eines möglichen
FTTB-Ausbaus von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzen und stellte nach einer
erneuten detaillierten Abstimmung mit den Verbands- und Ortsgemeinden am
21.12.2018 fristgerecht einen entsprechenden Förderantrag bei der ateneKOM in
Berlin.
Mit Bescheid vom 27.03.2019 wurde dem Landkreis vom Bund zugesichert,
dass die ursprünglich bewilligte Zuwendung für einen FTTC-Ausbau, in Höhe der
zuwendungsfähigen Ausgaben für die Wirtschaftlichkeitslückenförderung eines
FTTB-Ausbaus erhöht wird. Eine entsprechende Zusicherung vom Land
Rheinland-Pfalz liegt mit Schreiben vom 27.05.2019 ebenfalls vor.
In Folge dessen wurde die europaweite Ausschreibung erneut gestartet.
Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Teilnahmewettbewerb, wurden die Bieter
aufgefordert, ein indikatives Angebot abzugeben. Nach den
Bietergesprächen/Verhandlungsrunden, die im September zusammen mit den
Verbandsgemeinden stattgefunden haben, wurden die finalen Angebote von den
Telekommunikationsunternehmen fristgerecht bis zum 15.11.2019 eingereicht.
Die drei Telekommunikationsunternehmen, die nach der Auswertung der
Angebote den Zuschlag für die vier Lose erteilt bekommen sollen, haben am
23.12.2019 ein entsprechendes Informationsschreiben erhalten. In diesem wurden
sie aufgefordert die für den finalen Förderantrag notwendigen Daten bis zum
24.01.2020 einzureichen. Dieser Aufforderung sind alle
Telekommunikationsunternehmen fristgerecht nachgekommen.
Die daraus resultierende Wirtschaftlichkeitslücke beträgt 31.674.711 €,
davon der Eigenanteil des Landkreises Kaiserslautern 1.055.825,71 €. Der finale
Eigenanteil steht allerdings noch nicht fest, da in der vorliegenden
Aufstellung die Schulen mitinbegriffen sind. Bei den Schulen wird der 10%ige
Eigenanteil allerdings komplett von den jeweiligen Schulträgern getragen und
der Eigenanteil der Kommunen bzw. dem Landkreis verändert sich folglich noch
mal.
Die vorliegenden finalen Angebote der jeweiligen
Telekommunikationsunternehmen wurden von unserer projektbegleitenden MICUS
Strategieberatung Gmbh nach Prüfung und Anwendung einer Bewertungsmatrix
ausgewertet und die im Beschlussvorschlag formulierte Vergabeempfehlung
ausgesprochen.
Finanzierung:
Das Vorhaben wurde im Haushaltsplan 2020 erneut (entsprechend den
Ansätzen 2019) veranschlagt. Die nun zu erwartenden Mehrauszahlungen betragen
3.522.711 € (Eigenanteil des Landkreises 117.426,00 €) und müssten zunächst bei
einer Auftragsvergabe vor der Haushaltsgenehmigung 2020 überplanmäßig
bereitgestellt werden. Sollte die Haushaltsgenehmigung bei der Auftragsvergabe
vorliegen, erfolgt in Höhe des Mehrbedarfs ein Übertrag der noch vorhandenen Ermächtigung
aus 2019.
Die haushaltsrechtliche Abwicklung hängt letztlich maßgebend von der
zeitlichen Umsetzung des Vorhabens ab (Zeitpunkt der Förderzusage und der
Auftragsvergabe) und vom Zeitpunkt der aufsichtsbehördlichen Genehmigung des
Haushalts 2020.
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag
beschließt die Breitbandversorgung im Landkreis Kaiserslautern ergänzend zu den
Finanzierungsvereinbarungen und dem Beschluss über das FTTB-Upgrade vom
10.09.2018,
für das LOS 1 und LOS 2 an die Fa.
inexio GmbH,
für das LOS 3 an die Fa. PFALZconnect
GmbH und
für das LOS 4 an die Stadtwerke
Ramstein-Miesenbach GmbH
zu vergeben.
Der Beschluss ergeht unter dem Vorbehalt entsprechender finaler Förderbescheide
durch die Bundesrepublik Deutschland (ateneKOM) und durch das Land
Rheinland-Pfalz.
Der überplanmäßigen
Deckung etwaiger Mehrauszahlungen gem. § 57 LKO i.V.m. § 100 Abs. 1 und 2 bzw.
dem Übertrag noch vorhandener Ermächtigungen aus dem Haushaltsjahr 2019 wird
zugestimmt.