Sachverhalt:
Wie bereits in der Kreistagssitzung am 24.08.2020
präsentiert und auch beschlossen, wird derzeit die Planung der Gesamtsanierung
des Sickingen-Gymnasium Landstuhl vom beauftragten Architekturbüro Christl +
Bruchhäuser aus Frankfurt erarbeitet.
1.
Erläuterung Bestand
Der
Gebäudekomplex des Sickingen-Gymnasiums Landstuhl besteht aus sechs Bauteilen:
·
Bauteil A (Aula),
·
Bauteil B (sog. „Stelzenbau“),
·
Bauteil C (Naturwissenschaftlicher Trakt),
·
Bauteil D (Hauptgebäude),
·
Bauteil S (Schwimmhalle mit darüber liegenden
Klassensälen)
·
Bauteil T (Sporthalle).
Die Geschossigkeit der in Hanglage errichteten
Bauteile variiert zwischen zwei und fünf Vollgeschossen.
Bei Bauteil A handelt es
sich um einen der ältesten Gebäudeteile aus dem Jahr 1954. Aufgrund der Hanglage
ist dieses Gebäude gegenüber dem Hauptgebäude (Bauteil D) um ein Geschoss
versetzt. Im 1. Obergeschoss (dies ist beim Bauteil A das unterste,
geländegleiche Geschoss) befinden sich Unterrichtsräume für Musik sowie diverse
Nebenräume, im 2. Obergeschoss ist die Aula angeordnet. Diese ist in den 1960er
Jahren um einen Bühnenanbau erweitert worden. Ein weiterer Anbau von 1984
beinhaltet eine separate Zugangstreppe, ein Foyer sowie diverse Nebenräume der
Aula.
Das Bauteil B wurde im Jahr
1999 als Holz-/ Stahlbau errichtet. Über einer offenen Garage befinden sich in
zwei aufgeständerten Geschossen jeweils vier Unterrichtsräume.
Das Bauteil C wurde im Jahr
1965 errichtet. Es beinhaltet Fachklassen für naturwissenschaftlichen
Unterricht sowie Unterrichtsräume für Informatik und Werken. Im Bestand
befinden sich im hangzugewandten Bereich des Erdgeschosses große Lagerflächen.
Die Geschosse des Gebäudes C sind gegenüber den Bauteilen A und D um ein halbes
Geschoss versetzt
Das Bauteil D
(Hauptgebäude) wurde im Jahr 1954 errichtet und 1988 um ein Geschoss und eine
Achse Richtung Schulhof erweitert. Das Gebäude beinhaltet in erster Linie
allgemeine Unterrichtsräume sowie im 1. OG die Verwaltungsräume der Schule. Im
niedrigen Erdgeschoss befinden sich eine Cafeteria sowie diverse Technikräume.
Bauteil T, die Sporthalle mit Gymnastikhalle im Untergeschoss, wurde 1988
errichtet.
Bauteil S, das Schwimmbad ist im Jahr 1958 errichtet worden. Die darüber
liegende ehemalige Gymnastikhalle wurde 2010/2011 zu Klassenräumen umgebaut.
2.
Geplante Bauabschnitte
Die Sanierung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Im ersten Bauabschnitt werden die Bauteile
A (Aula), C (Fachklassentrakt – Naturwissenschaften) und das Erdgeschoss von
Bauteil D (Hauptgebäude), in dem sich die zentralen Anlagen für die technische
Gebäudeausstattung, EDV und Heizung befinden, saniert.
Im zweiten
Bauabschnitt erfolgt die restliche Sanierung der übrigen Geschosse von
Bauteil D (Hauptgebäude) sowie – in geringerem Umfang - der Bauteile B (Stelzenbau),
S (Schwimmband) und T (Turnhalle).
Für den ersten Bauabschnitt ist ein Zeitraum bis voraussichtlich Mitte
2023 vorgesehen, für den zweiten Bauabschnitt bis 2025. Während beider
Bauabschnitte soll eine Teilauslagerung der Schule in ein angemietetes leerstehendes
Schulgebäude in Wallhalben erfolgen. Für den zweiten Bauabschnitt werden an
einem oder ggf. auch an beiden Standorten zusätzlich provisorische Klassenräume
in Containern benötigt.
3. Erläuterung Baumaßnahmen
Die Sanierung
der Gebäude erfolgt unter folgenden Aspekten:
• Brandschutzertüchtigung
• Schadstoffsanierung (nur in geringem Umfang
erforderlich)
• Umsetzung des Raumprogrammes für ein vierzügiges
Gymnasium
• Herstellung bzw. Verbesserung der
Barrierefreiheit und des Amokschutzes
• Erneuerung aller haustechnischen Anlagen
• Energetische Sanierung in Bezug auf zu
erneuernde Bauteile und haustechnische Anlagen
• Behebung baulicher Mängel
• Behebung von Mängeln im Unfallschutz
Maßnahmen
im ersten Bauabschnitt
Sanierungsmaßnahmen Bauteil A
Energetische
Sanierung
Außenwände und Außenfenster der Aula erfüllen
nicht den Mindestwärmeschutz nach GEG. Daher werden eine Erneuerung der
Außenfenster sowie eine energetische Sanierung der Außenwände durch ein
Wärmedämmverbundsystem vorgesehen.
Zur Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes
werden Jalousien vor allen Fenstern der Ost- und Westfassade angeordnet. Das
Aufbringen einer Wärmedämmung auf der obersten Geschossdecke - also der Decke
über der Aula – ist gesetzlich zwingend erforderlich. Da die bestehende
Abhangdecke der Aula dieses zusätzliche Gewicht nicht mehr aufnehmen kann, muss
die Abhangdecke als Folge der energetischen Sanierung aus statischen Gründen
erneuert werden.
Die bestehende Scheinwerfertraverse wird in
diesem Rahmen ebenfalls neu an der Dachkonstruktion befestigt. An den 1984
errichteten Bauteilen sind keine energetischen Maßnahmen erforderlich,
lediglich die Zugangstür wird erneuert.
Brandschutztechnische Sanierung
Aus Gründen des Brandschutzes ist eine Erneuerung
der Wandverkleidungen sowie der Bühnenvorhänge erforderlich Das hölzerne
Bühnenportal wird rückseitig mit Gipskarton aufgedoppelt, die rückseitige
Holzverkleidung der Aula durch ein nicht hinterlüftetes System ersetzt. Als
Teil des Rettungsweges muss die Decke des Foyers (= Dachkonstruktion des Anbaus
von 1984) nach VStättVO ertüchtigt und mit nichtbrennbarem Material bekleidet
werden. Zusätzlich werden die bestehenden Mini-Dreiecksgauben durch größere
Dachflächenfenster ersetzt, die der Entrauchung des Foyerbereiches dienen. Alle
Türen werden erneuert, um die aktuellen Anforderungen an Brandschutz und
Schallschutz zu erfüllen. An der Rückwand der Aula findet sich im Bestand eine
– bisher nicht genehmigte – Empore zur Aufnahme der Technik / Regie. Die dort
befindlichen technischen Einrichtungen sowie weitere Technikflächen, die sich
zur Zeit im Gebäude D befinden und zukünftigen Unterrichtsflächen weichen
müssen, werden zukünftig auf einer vergrößerten neuen Empore angeordnet.
Unfallschutz
Direkt hinter der Zugangstür des Foyer-Anbaus zur
Treppe werden Treppenstufen aufgedoppelt, so dass drei Stufen in Folge
geschaffen werden. In der Folge dieser Maßnahme wird der Fliesenbelag der
gesamten Treppe erneuert. Geländer werden auf das vorgeschriebene Maß erhöht,
der Handlauf erneuert.
Im Dachstuhl der Aula wird der bestehende
Wartungssteg erneuert – zusätzlich wird über die gesamte Dachgeschossfläche ein
horizontales Netz auf Höhe des Stegbodens gespannt, damit ein Absturz – durch
die Abhangdecke der Aula hindurch – ausgeschlossen werden kann.
Aus Gründen der Neuordnung der Raumnutzungen
entfallen Technikflächen, die nun auf der neuen Empore (s.o.) untergebracht
werden. Die Empore darf ausschließlich von ortskundigem Technikpersonal der Schule
betreten werden. Als Zugang zur Empore aus dem Treppenhaus (3. OG) muss eine
kleine Treppe mit drei Stufen überwunden werden. Da nicht genug Platz für ein
Podest hinter der Tür zur Verfügung steht, werden die Stufen auffällig
markiert. Gegenüber der Treppe wird die Emporenbrüstung von 1m auf ca. 1,40m
erhöht.
Die veraltete Bühnentechnik wird ersetzt und
aktuellen Anforderungen an den Unfallschutz angepasst.
Heizung/Lüftung/ Elektroinstallation (HLS / ELT)
Die alte Lüftungsanlage sowie die gesamte Elektroinstallation
werden erneuert – nähere Beschreibung siehe die separate Beschreibung HLS / ELT
Sanierungsmaßnahmen Bauteil C
Hier finden sich weiterhin alle
naturwissenschaftlichen Fachräume sowie Fachräume für Werken und Informatik.
Unter Beibehaltung der bisherigen Raumgrößen findet teilweise eine Neuordnung
der Flächen der naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume aus pädagogischen
Erfordernissen statt. Weiterhin werden
alle Fachräume nach enger Abstimmung mit der Schule, unter größtmöglicher
Verwendung des Bestandes (welcher teilweise vor wenigen Jahren bereits erneuert
wurde), auf einen zeitgemäßen Stand gebracht hinsichtlich der Einrichtung und
technischen Ausstattung.
Energetische
Sanierung
Die bestehende Fassade aus den 50er-Jahren ist
durch senkrechte Betonlisenen gegliedert, zwischen denen ungedämmte Brüstungen
aus Klinkermauerwerk und (in den Jahren 2000 bis ca. 2010 erstmals
ausgetauschte) Fenster angeordnet sind. In den Lisenen verlaufen vertikale
Heizungssteigleitungen, so dass die Lisenen wie Kühlrippen wirken und zu einem
unnötig hohen Heizenergiebedarf führen.
Um diese schmalen Lisenen mit einer
außenliegenden Dämmung versehen zu können, müssen aus geometrischen wie aus
bauphysikalischen Gründen die Fenster nach vorne – also in die Dämmebene –
gesetzt werden. An ihrer bisherigen Position würden die Fensterflächen durch
die erforderliche Leibungsdämmung zu stark eingeschränkt und die Fensterrahmen
wären völlig verdeckt. Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich zeigt, dass sich eine
Erneuerung der Fenster im Zusammenhang mit der energetischen Sanierung der
Gebäudehülle nach mehreren Jahren durch die Einsparungen im Wärmeenergiebedarf
wieder amortisiert.
Das Treppenhaus erhält eine Außenwanddämmung mit
Wärmedämmverbundsystem. Der Einsatz einer Innendämmung ist nicht möglich, da
dadurch die lichte Fluchtbreite der Treppenläufe zu stark eingeschränkt wäre.
Das Aufbringen einer Wärmedämmung auf der
obersten Geschossdecke ist gesetzlich zwingend erforderlich: die bestehende zu
gering bemessene Dämmung wird ausgetauscht gegen eine neue nichtbrennbare
Wärmedämmung.
Da die Räume im südlichen Bereich des
Erdgeschosses zukünftig eine höherwertige Nutzung erhalten (Unterrichtsräume
statt Lagerräume), wird außen im erdberührten Bereich eine Perimeterdämmung
aufgebracht. In diesem Zuge wird die Abdichtung der Kellerwand erneuert.
Lüftungsgeräte
mit Wärmerückgewinnung
Der wesentliche Grund für den Einsatz von
dezentralen Lüftungsgeräten in den NaWi-Räumen ist die Vorgabe, dass in naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen Versuche durchgeführt werden,
für die eine Vollverdunkelung erforderlich ist. Diese würde wiederum eine
Raumlüftung über die Fenster wie im übrigen Objekt geplant) verhindern. Andere
Versuche können auch bei teilweiser Verdunkelung über Jalousielamellen
durchgeführt werden, jedoch kann auch bei geschlossenen Jalousielamellen keine
ausreichende Frischluftzufuhr für die Räume gewährleistet werden. Eine
Verringerung des Lüftungsenergiebedarfes wird durch Lüftungsgeräte mit
Wärmerückgewinnung erreicht. Es werden Einzelgeräte eingesetzt, da für die
Anordnung eines zentralen Lüftungsgerätes weder ausreichend tragfähige Decken
noch Platz für das Verziehen von Lüftungskanälen vorhanden sind.
Die Lüftungsgeräte können im Sommer zur
Nachtauskühlung genutzt werden, zudem trägt ein außenliegender Sonnenschutz
dazu bei, den solaren Energieeintrag zu verringern – sowohl direkte Einstrahlung
im Süden als auch indirekte globale Einstrahlung auf der Nordseite.
Brandschutztechnische Sanierung
Die Bestands-Rippendecken, die wegen mangelnder
Betonüberdeckung nicht die Anforderung an Decken (F60) erfüllen, werden durch
Aufbringung von 1cm Putz brandschutztechnisch saniert. In den Räumen, in denen
zusätzliche Lasten (durch NaWi-Decken-Installationssysteme oder Stufenräume)
vorgesehen sind, muss aus statischen Gründen der Bodenaufbau in den darüber
liegenden Räumen gegen ein leichteres Estrichsystem ausgetauscht werden.
Aufgrund des Alters ist davon auszugehen, dass der Estrich in nahezu allen
Räumen ausgetauscht werden muss – gegen einen leichteren Gussasphaltestrich.
Oberlichter in den (notwendigen) Fluren werden
geschlossen, die Flure erhalten neue Abschlusstüren, die den aktuellen
Brandschutzanforderungen entsprechen.
Die bestehende Treppe, die bisher auf halber Höhe
zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss endet und von dort nach außen führt, wird
bis ins Erdgeschoss verlängert und dient als 2. Rettungsweg sowie zur
Erschließung der Unterrichtsräume des Fachbereichs Werken und der extern
genutzten Kreismusikschule im Erdgeschoss.
Unfallschutz
Im bestehenden Treppenhaus muss das
Geländer aktuellen Anforderungen angepasst und ertüchtigt werden. Eine Reihe
von Schulraumtüren zum Flur müssen aufgrund der Umorganisation schulischer
Abläufe an neue Positionen versetzt werden;
dabei werden diese Türen – und in diesem Zuge auch die bestehenden Türen
- in Höhe und Breite verändert, so dass ausreichende Durchgangsbreiten und
-Höhen geschaffen werden. Viele Türen aus Unterrichtsräumen mit erhöhter
Brandgefahr - z. B. beim Einsatz von Gas - müssen in Fluchtrichtung – also in
den Flur hinein aufschlagen. Die dadurch entstehende Gefahr von Verletzungen
vorbeilaufender Personen wird durch Markierungen auf dem Boden reduziert.
Farbige Flächen auf dem Boden markieren den Gefahrenbereich der Türaufschläge.
Heizung/Lüftung/ Elektroinstallation (HLS / ELT)
Neben dem Neueinbau von dezentralen
Lüftungsanlagen (s. o.) wird die gesamte Elektroinstallation erneuert – nähere
Beschreibung siehe separate Beschreibung HLS / ELT
Sanierungsmaßnahmen Bauteil D
In den nicht
mehr für Unterricht genutzten Flächen im Erdgeschoss werden zukünftig die
Mediothek (statt der bisher im 1. OG untergebrachten Schulbibliothek) sowie die Cafeteria (deren bisheriger Zuschnitt
verändert werden muss) angeordnet.
Energetische
Sanierung
Das Gebäude D erhält eine
Außenwanddämmung - diese wird im Erdgeschoss stadtseitig als Innendämmung
ausgeführt, damit das bestehende Sandstein-Sichtmauerwerk sichtbar bleiben
kann. Türen und Fenster werden erneuert. Die weiteren energetischen Maßnahmen werden unter
dem zweiten Bauabschnitt, Bauteil D beschrieben.
Brandschutztechnische Sanierung
Das Bauteil D wurde in den 50er-Jahren
erbaut und in den 60er- und 80er-Jahren erweitert. Bei den alten
Bims-Hohlkörper-Decken ist eine brandschutztechnische Sanierung durch
Aufbringen einer 2 cm dicken Putzschicht erforderlich. Da für die Befestigung
von Dübeln in den Hohlkörperdecken keine Zulassung existieren, werden
weitgespannte Abhangdecken vorgesehen und alle schweren Installationen
möglichst an den Wänden befestigt. Alle Türen werden erneuert, um die aktuellen
Anforderungen an Brandschutz und Schallschutz zu erfüllen.
Unfallschutz
Das Erdgeschoss des Bauteil D hat im Bestand eine
Raumhöhe von 2,90m. Nach der notwendigen Brandschutzsanierung und der
Einbringung einer Abhangdecke - hier sind aus statischen Gründen nur
Weitspannträger möglich – wird die Mediothek lediglich eine lichte Raumhöhe von
ca. 2,70m aufweisen. Damit weicht der Raum von den Anforderungen der ASR ab.
Diese Abweichung ist vertretbar, da mit der Aufsicht nur ein fester
Arbeitsplatz vorhanden ist und der Raum nicht mit mehr als ca. 50 Personen
gleichzeitig belegt sein wird.
Als Kompensation für das geringe Raumvolumen wird
eine Lüftungsanlage vorgesehen, die eine gleichmäßige Frischluftzufuhr in allen
Bereichen gewährleistet.
Zur Verminderung von akustischen Störungen wird
eine akustisch wirksame Abhangdecke vorgesehen.
Wie die Mediothek wird auch der Schüleraufenthalt
– die Cafeteria / Kiosk – eine lichte Höhe von nur ca. 2,70m aufweisen. Da sich
Schüler hier ohne Aufsicht normalerweise nur während Pausen oder Freistunden
aufhalten, finden die Anforderungen der ASR hier keine Anwendung.
Um für den Hausmeister einen Arbeitsplatz mit
Blickverbindung ins Freie und mit Fensterlüftung zur Verfügung stellen zu
können, wird der Hausmeisterarbeitsraum nach Osten an die stadtseitige
Ostfassade verlegt.
HLS / ELT
Die alte Lüftungsanlage sowie die gesamte
Elektroinstallation wird erneuert – nähere Beschreibung siehe separate
Beschreibung HLS / ELT
Erneuerung Treppenhaus 2
Die zentrale Änderung innerhalb der
Bestandsgebäude stellt die Neukonzeption der Erschließung über das Treppenhaus
2 dar. Dieses Treppenhaus verbindet die Geschosse der Bauteile A und D mit den
in abweichender Höhe anbindenden Geschossen des Bauteil C.
Der bestehende Aufzug im Treppenhaus 2
ist allerdings so angeordnet, dass er nur die Geschosse des Bauteils C
erschließen kann. Um barrierefrei von Bauteil C in die Bauteile A oder D zu
gelangen, muss derzeit der Schulhof überquert werden, um den Aufzug im Haupttreppenhaus
1 des Bauteil D zu nutzen. Dies stellt nicht nur einen Nachteil für die
barrierefreie Erschließung dar, sondern auch für den Transport von Lehrmitteln
sowie für die Nutzung der Aula. Die Neukonzeption des Treppenhauses 2 sieht
einen im Treppenhaus eingebauten Durchlader-Aufzug vor, der zukünftig alle
Geschossebenen der Bauteile A, D und C barrierefrei erschließt.
Maßnahmen
im zweiten Bauabschnitt
Sanierung Bauteil D, 1.- 4. Obergeschoss
In den Obergeschossen des Gebäude D
können durch Versetzen von Trennwänden zusätzliche Unterrichtsräume geschaffen
werden, die bisher für Lehrerzimmer o. ä. genutzt wurden. Weitere vier
Unterrichtsräume entstehen im 3. OG durch den Bau von zwei großen Gauben. Das
Lehrerzimmer wird im Bereich der bisherigen Bibliothek eingebaut.
Energetische Sanierung
Die Fassade des alten Bauteils wurde 1988
in den Obergeschossen mit einer vorgehängten Blech-fassade saniert, jedoch ist
die Dämmstärke sowohl nach heutigen Anforderungen nicht ausreichend, wie auch
der sommerliche Wärmeschutz erhebliche Mängel aufweist. Die Fenster befinden
sich am Ende ihres Lebenszyklus und werden erneuert. In diesem Rahmen werden
einige Fenster der Obergeschosse so ausgebildet, dass sie zukünftig die
Anforderungen an eine Fensterlüftung nach ASR erfüllen. Zusätzlich erhalten
einige der Fenster Lüftungsflügel mit vorgesetzten Wetterschutzgittern, die
dann auch der Nachtauskühlung dienen. Die Obergeschoss-Fassaden werden gedämmt,
die Fassadenbekleidung besteht aus Blechpaneelen. An der hofseitigen
Klinkerfassade des 1988 ergänzten Bauteiles sind keine energetischen Maßnahmen
erforderlich, dort werden lediglich die Fenster erneuert. Eine Dämmung der
obersten Geschossdecke wurde bereits vorgenommen.
Brandschutz
Bims-Hohlkörper-Decken der 50er-Jahre
müssen unterseitig mit Putzauftrag ertüchtigt werden, dafür ist der Rückbau
aller Abhangdecken und TGA-Installationen erforderlich. Der Neubau der
Abhangdecken ist schwierig, da für eine Befestigung an der Hohlkörperdecke
keine zulassungskonforme Befestigungsmittel existieren. Daher muss für die
Abhangdecke ein System mit Weitspannträgern gewählt werden, das von der
Flurwand bis zur Außenwand gespannt wird. Trassen für Elektro und Lüftung
müssen aus Gewichtsgründen an den Wänden befestigt werden. Für die Decken der
80er-Jahre- Erweiterung sind keine Sanierungsmaßnahmen notwendig. Alle Türen
werden erneuert, um die aktuellen Anforderungen an Brandschutz und Schallschutz
zu erfüllen.
Die Glaswand in Pfosten-Riegelbauweise im
1. OG (früher Bibliothek, jetzt Lehrerzimmer) wird durch eine geschlossene Wand
ersetzt, welche die brandschutztechnischen Anforderungen an das Treppenhaus
erfüllt.
Unfallschutz
Treppenstufen – siehe Bauteil D,
Bauabschnitt 1, 1.OG. Auch in den oberen Geschossen sind im Verlauf der
Haupttreppe einzelne Stufen angeordnet. Die Treppenläufe werden derart
aufgedoppelt, dass nicht weniger als drei Stufen im Verlauf der Fluchttreppe
hintereinander angeordnet sind.
Sanierung Bauteil B
Brandschutz
Bestehende nicht zulassungskonform eingebaute
Brandschutztüren werden ersetzt. Um einen zulassungskonformen Einbau zu
ermöglichen, werden Gipskarton ummantelte Hohlprofile als Unterkonstruktion
eingebaut.
Unfallschutz
In vier nach Osten ausgerichtet Unterrichtsräumen
ist im Sommer eine starke Überhitzung auffällig. Die Wirksamkeit des
bestehenden textilen Sonnenschutzes wird erhöht, indem der Behang durch einen
Stoff mit geringerer Transparenz ersetzt wird.
Damit der Handlauf der Fluchttreppe ohne
Unterbrechung vom obersten bis zum untersten Geschoss durchlaufen kann, werden
die Enden der bestehenden Handläufe durch Passtücke miteinander verbunden.
Sanierung Bauteil S
Brandschutz
Die im Untergeschoss angeordnete Schwimmhalle
erhält einen Notausgang als zweiten Rettungsweg. Dafür wird die Fassade
geöffnet und ein Stahltreppe außen am Gebäude angeordnet, die bei dem im Hang
angeordneten Gebäude S ca. 2m nach unten bis auf das Gelände (= Höhenlage
Sportplatz) führt. Die Wände erfüllen nicht die Anforderungen an Brandschutz
und werden ertüchtigt. Die Wand zu Bauteil T ist nicht bis zur Decke geführt, sie wird
entsprechend ertüchtigt.
Dach
In der Decke über EG ist derzeit eine schadhafte
(durchnässte) Dämmung (Mineralwolle) zu finden. Diese Dämmung muss komplett
entfernt und durch eine neue Dämmung ersetzt werden. Dabei ist möglicherweise
der Austausch von Teilen der Holzkonstruktion erforderlich, falls diese durch
die Nässe beschädigt wurde.
Unfallschutz
Die Handläufe der vom Erdgeschoss zur
Schwimmhalle ins Untergeschoss führenden Treppe erhalten Ergänzungen des
Handlaufes, so dass dieser ohne Unterbrechung durchlaufend ist.
Sanierung Bauteil T
Unfallschutz
Die bestehenden Holz-Prallwände sind defekt und
entsprechen nicht mehr den Anforderungen an den Unfallschutz, so dass sie
komplett ersetzt werden. Bodentiefe Fenster auf der Nordseite sind zurzeit
nicht geschützt; hier werden Glas-Prallwände in den Fensterleibungen
nachgerüstet. Der Schwingboden ist ebenfalls defekt und muss komplett erneuert
werden.
Akustisch wirksame Oberflächen werden im Foyer
der Sporthalle ergänzt, um die aktuell als störend empfundene Akustik zu
verbessern.
Brandschutz
Neben dem Nachrüsten einer ELA-Anlage im
Bauteil T werden Zuleitungen durch die Sporthalle verlegt, die Feuerwehr
Informationszentrale (FIZ) und das Feuerwehrschlüsseldepot (FSD) Zugangsbereich zum
Schulgrundstück verzogen.
4.
Kosten KA/KT Sitzung 24.08.2020 versus Förderantrag
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt liegen nun in der Tiefe der
Entwurfsplanung (Kostenberechnung nach DIN 276 in der 3. Ebene, zuvor
Kostenschätzung nach DIN 276 in der zweiten Ebene) vor. Die Kosten haben sich
gegenüber der Präsentation vom 24.08.2020 dadurch sowie durch weitergehende
Planungen (u. a. energetische Sanierung Bauteil C mit Lüftungsanlage)
verändert.
Für den 2. Bauabschnitt sind die Kosten ebenfalls in der
Gesamtkostenübersicht enthalten und entsprechen dem Stand der
Vorentwurfsplanung (Kostenschätzung). Für den zweiten Bauabschnitt erfolgt die
Entwurfsplanung zu einem späteren Zeitpunkt.
Eine Übersicht der Kostenentwicklung und
die aktuelle Fassung der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind als Anlage
beigefügt.
Beschlussvorschlag:
1.
Der Kreistag nimmt die ausführliche Berichterstattung über die Planung
der Gesamtsanierung des Sickingen-Gymnasiums Landstuhl zur Kenntnis und
beauftragt die Verwaltung auf der Basis der dargestellten Kosten- bzw. Wirtschaftlichkeitsberechnung,
die erforderlichen Förderanträge zu stellen und die weitere Planung
voranzubringen.
2.
Der Landrat wird ermächtigt, die erforderliche vertragliche
Vereinbarung für die Teilauslagerung der
Schule in ein angemietetes leerstehendes Schulgebäude in Wallhalben
abzuschließen.