Sachverhalt:
Seit der Ausschreibung der Buslinienbündel
im Landkreis Kaiserslautern im Jahr 2015 wurden die Kindergartenkinder, welche
im ÖPNV befördert werden, von Begleitpersonen im Bus beaufsichtigt. Mit der
Aufsichtspflicht ist seit dieser Zeit die Firma Pond Security beauftragt. Der
Vertrag sah eine Laufzeit bis zum Ende des Kindertagesstättenjahres 2020/21
vor, mit der Option der Vertragsverlängerung um ein Jahr. Aufgrund einer
umstrittenen Erhöhung des Preises – rd. 38 Prozent – nahm die Verwaltung Mitte
Juni 2021 Abstand von der Vertragsverlängerung mit der Fa. Pond.
Die Begleitung der Kindergartenkinder war
in den vergangenen Jahren mit rund 280.000 € veranschlagt. Bei Ziehung der
Verlängerungsoption und damit verbundener Preisanpassung hätte dies eine
Steigerung auf jährlich rd. 387.000 € zur Folge. Hinzu kommen bei beiden
Kostenblöcken der Kauf der VRN Fahrkarten in Höhe von ca. 60.000€. Somit würde
sich die Kita-Beförderung um rd. 107.000 € verteuern und läge mithin bei
jährlich rd. 447.000 €.
Um die dringliche und verpflichtende
Kindertagesstätten-Beförderung bis zur Abwicklung eines ordnungsgemäßen
Vergabeverfahrens bis Juli 2022 zunächst sicherzustellen, wurde kurzfristig
entschieden, die Beförderung im ÖPNV aufzugeben und stattdessen einen
freigestellten Kleinbusverkehr im Rahmen einer Interimsvergabe einzurichten.
Als Grundlage für die Planung der Verkehre dienten die bisherigen ÖPNV-Fahrten,
die dann entfallen und als Einsparpotential berechnet wird.
Im Rahmen der Preisanfrage wurden diverse
Unternehmen von Mietwagen- und Taxiunternehmen bis hin zu Busunternehmen
angefragt. Die eingegangenen Angebote fielen sehr unterschiedlich aus und
teilweise auch nur auf einzelne Einrichtungen bzw. Beförderungen abzielend.
Auch größere Busunternehmen haben Angebote für die Beförderung abgegeben.
Hierbei wurde überwiegend der Verkehr zu allen Einrichtungen angeboten.
In der Gesamtbetrachtung der Kosten wäre
eine Beauftragung der DB Regio Bus GmbH Mitte (für die Beförderung zu 11
Einrichtungen) und des MOBS Mietwagenverkehrs (für die Beförderung zu 2
Einrichtungen) am wirtschaftlichsten für den Landkreis Kaiserslautern. Die DB
Regio Bus GmbH Mitte setzt für die Beförderung der Kindergartenkinder
9-Sitzer-Kleinbusse mit Sitzerhöhungen und Sicherheitsgurten ein. Beim MOBS
handelt es sich um den Bürgerbus in Steinwenden. Die Vertreter des MOBS haben
lediglich ein Angebot für die Beförderung der Kindertagesstätten in Steinwenden
und in Niedermohr abgegeben.
Der MOBS soll für die Durchführung der
Kindertagesstätten-Verkehre eine Mietwagenkonzession nach dem
Personenbeförderungsgesetz erhalten. In den Zeiten außerhalb der
Kindergartenverkehre wird der MOBS den Bürgerbusbetrieb sowohl in der
Ortsgemeinde Steinwenden, als auch in der Ortsgemeinde Niedermohr sicherstellen.
Das Angebot der DB Regio Bus GmbH Mitte
beinhaltet die Beförderung zu 11 Einrichtungen und veranschlagt dafür 1.903,53
€ brutto pro Tag. Das Angebot des MOBS Mietwagenverkehrs beträgt 331,70 €
brutto pro Tag.
Für die Kita-Beförderung im Rahmen der
Interimsvergabe fallen für den Zeitraum 30.08.2021 bis 31.07.2022 rd. 470.000
€, abzüglich der rd. 60.000 € Fahrkartenersparnis, mithin rd. 410.00 €. Darin
enthalten ist noch nicht das Einsparpotential aus dem Wegfall des
Kita-Linienverkehrs und des eingeschränkten Ferienverkehrs. Dies kann zurzeit
noch nicht beziffert werden.
Für den Beförderungszeitraum September bis
Dezember 2021 fallen Kosten in Höhe von rd. 140.000 € an. Im Haushalt 2021
steht bei der Haushaltsstelle 24102-524120 noch ein Betrag von rd. 58.000 € zur
Verfügung. Die Deckung des Restbetrages in Höhe von rd. 82.000 € für das
Restjahr September bis Dezember 2021 erfolgt aus dem Teilhaushalt 7, (nicht
verausgabte Bauunterhaltung Schulen). Die Beförderungskosten für das Jahr 2022
werden im neuen Haushalt veranschlagt.
Abgesehen von der Kostenseite darf an
dieser Stelle auch darauf hingewiesen werden, dass durch die Einrichtung einer
freigestellten Kita-Beförderung eine größere Flexibilität eintritt. Bislang
waren Fahrtverschiebungen aufgrund der eng vernetzten ÖPNV-Struktur kaum
möglich. Gerade hinsichtlich möglicher Auswirkungen aufgrund des neuen
Kindertagesstättengesetzes sollte die Beförderung aufgrund der nun vom ÖPNV
losgelösten Struktur anpassungsfähiger aufgestellt sein und besser auf
entsprechende Bedarfe reagieren können. Ebenso verspricht sich die Verwaltung
eine Erhöhung der Sicherheit in der Beförderung. Eine Beförderung mit
entsprechenden Rückhaltesystemen wird aus sicherheitsrelevanten Gründen
deutlich mehr Vorteile bieten. Da auf einigen Linien die Kita-Beförderung auch
mit Grundschülern durchgeführt wurde, entsteht durch den freigestellten Verkehr
wieder mehr Kapazität für diesen Schülerverkehr.
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag
nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.